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Unterirdische Irrfahrten und Tränen zum Abschied

Mein Name ist Kevin Kyburz, ich bin 18 Jahre alt und bin im dritten Lehrjahr als Kaufmann EFZ bei der Raiffeisenbank Jungfrau. Meine Berufsschule, das bzi, stellte uns vor einigen Monaten das «MOVEbzi Projekt» vor. Ich war von der Idee direkt begeistert und habe mich beworben. Der Sprachaufenthalt war so aufgebaut, dass wir morgens zur Schule gehen und Nachmittags in einem Charity Shop arbeiten.

Ich war zu Beginn etwas skeptisch über die Aufteilung der Schule und der Arbeit. Ich irrte mich allerdings gewaltig. Die Lehrer an der Twin Schule waren hochmotiviert und sehr sympathisch. Der Unterricht war nicht herkömmlich aufgebaut wie wir ihn hier kennen. Der Fokus lag darin, viel in Gruppen zu arbeiten und mit den Lehrern vor der Klasse spontan zu diskutieren. Das viele Sprechen hat mir sehr bei meiner Aussprache geholfen und ich konnte zusätzliche Sicherheit gewinnen im Englischen. Da ich der einzige Schweizer in meiner Klasse war, konnte ich nicht wie bei anderen Klassen mit meinen Kollegen auf Schweizerdeutsch sprechen. Ein grosser Vorteil für die Festigung einer Fremdsprache.


Die Arbeit im Second Hand Laden war ebenfalls erfolgreich. Wir haben uns sehr gut mit den Mitarbeitenden verstanden und konnten schlussendlich eine Beziehung aufbauen. Selbst wenn die Arbeit oftmals dieselbe war, Kleider bügeln, sortieren und aufhängen, hat es mit diesen Menschen Spass gemacht.


Mittags sind wir in unserer Schweizer Gruppe zusammen essen gegangen und Abends sowie an Wochenenden haben wir die Stadt erkundet. Ich bin begeistert von London. Es stellte sich heraus, dass die Stadt viel schöner und bunter ist, als ich erwartet habe. In der ersten Woche habe ich mich manchmal im ÖV etwas unbeholfen gefühlt, einigen anderen aus der Gruppe und mir ist es beispielsweise passiert, dass wir im Underground die U-Bahn in die falsche Richtung genommen haben, was mich rückblickend zum Schmunzeln bringt. In der zweiten Woche hingegen konnte ich bereits an viele Orte reisen, ohne die App zu benutzen. Anfangs war das für mich undenkbar.


Die Twin Schule bot jeden Nachmittag Aktivitäten an, für die man sich anmelden konnte. Mit unserer Gruppe besuchten wir unter anderem das British Museum und den Sky Garden, ein Hochhaus mit einer spektakulären Kulisse über die ganze Stadt. Im British Museum konnten wir unter anderem Ägyptische Mumien und andere bedeutende Kulturgüter sehen.


In der zweiten Woche sind wir bereits etwas im Alltag angekommen und die Tage vergingen deutlich schneller als in der ersten Woche. Meiner Meinung nach schon fast zu schnell. Und jetzt ist bereits alles vorbei. Beim Abschied von unseren Arbeitskollegen im Second Hand Laden wurden gar manche Augen etwas feucht und uns wurde gesagt, dass man uns vermissen wird.


Kevin Kyburz, Lernender Kaufmann EFZ, Ausbildungsbetrieb Raiffeisenbank Jungfrau, Interlaken

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