top of page

Mein Sprachaufenthalt in Montpellier - Heimat ist nicht ein Ort, sondern ein Gefühl

Kaum hat man sich für eine Lehre entschieden ist die Zeit im Flug vorbei und es stehen neue Zukunftsentscheidungen an. Ich wusste lange nicht, was ich nach meiner Kaufmännischen Lehre (2019-2022 in der Privatklinik Meiringen) machen soll. Ich hatte einige Gedanken und Ideen im Kopf was mich persönlich interessieren würde. «Soll ich die Berufsmatura machen oder doch lieber eine Stelle finden, um ein bisschen Geld zu verdienen»? Bereits während meiner Lehrzeit hat meine Berufsfachschule, das Bildungszentrum Interlaken bzi ein Mobilitätsprojekt in England angeboten, leider konnte es wegen der Corona Pandemie nicht durchgeführt werden, was sehr schade war, denn ich hätte gerne daran teilgenommen.


Sabrina geniesst ihren Aufenthalt.


Mit der Hilfe von Katalogen und persönlicher Beratung wurde die Idee für eine Sprachaufenthalt immer klarer. Die Schule hat mir dann ein paar nützliche Links geschickt, wo verschiedenste Möglichkeiten nach der Lehre aufgezeigt wurden. Eine Sprachweiterbildung im Ausland verspricht Freiheit und ermöglicht den ersten Schritten in die grosse Welt. Daher musste ich nicht lange überlegen und ich entschied mich für einen längeren Aufenthalt in Frankreich um Französisch zu lernen. Eine kleine kurze Hintergrundgeschichte: Ich mochte die Französische Sprache eigentlich nicht. Das Lernen von Franz-Voci habe ich immer zuhinterst auf meine Pendenzenliste gesetzt. Warum habe ich mich dann doch für diese Sprache entschieden? Ganz einfach, weil man seine Komfortzone verlassen muss, um weiterzukommen und das habe ich dann auch gemacht.


Aber wieso ausgerechnet nach Montpellier? Ich habe mich rein aus Bauchgefühl für diese Stadt entschieden. Frankreich hat jede Menge wunderschöne Städte zu bieten, aber die Wahl des Ortes meines Sprachaufenthalts habe ich nie bereut. Es handelt sich um eine Stadt so nah am Mittelmeer, wie an den Bergen. Dadurch, dass Montpellier eine Universitätsstadt ist, ist der Altersdurchschnitt ziemlich jung und es gibt viele tolle Orte zum Ausgehen. Ich kannte diese Art von Grösse von einer Stadt nicht, da ich in einem kleinen Dorf im Berner Oberland aufgewachsen bin. Es war das erste Mal, dass ich allein in einer grösseren Stadt, weg von zuhause, war. Aber mit Google Maps und mit der Zeit kannte ich dann meine Lieblingsspots auswendig. Ich mag den Vibe von Montpellier sehr. Die vielen kleinen Cafés und Pubs, in welchen die Franzosen bis spät in die Nacht ein Glas Wein trinken und über das Leben philosophieren.

Beach Picknick, romantische Sonnenuntergänge, neue Leute kennenlernen und eine wunderschöne Stadt mit coolen Vibes.


Diese Art die Gesellschaft und Kultur kennen zu lernen bleibt unvergesslich. Ich habe in Montpellier in einer Gastfamilie gelebt. Ich hatte eine Gastmutter, 3 Gastschwestern und eine Katze. Ich habe mich ab dem ersten Tag in der Gastfamilie sehr wohlgefühlt. Das Haus war typisch Französisch und Haustiere wie Spinnen gehörten halt auch dazu. Das Verkehrsnetz ist sehr übersichtlich, denn es gibt nur Strassenbahnen und Busse, man lebt sich schnell ein und doch ist das Angebot der Stadt unglaublich vielfältig. Von Strandausflügen, Wanderungen, Museumsbesuche, Shoppen etc. ist für jeden etwas dabei. In einem Sprachaufenthalt lernt man nicht nur die Sprache, sondern man lernt auch viele neue Menschen aus der ganzen Welt kennen.




Ich bin überzeugt davon, dass man eine Sprache am besten dort lernt, wo sie auch gesprochen wird.

Plötzlich verstand ich den Spruch: Heimat ist nicht ein Ort, sondern ein Gefühl. Diese sprachliche sowie persönliche Erfahrung werde ich nie bereuen. Die Zeit ging so schnell vorbei und schon war es Dezember. Der Abschied fiel mir nicht leicht. Aber ich werde sicher wieder nach Montpellier zurückkehren. Aber zuerst steht ein weiteres Abenteuer für mich an, es geht nach Irland, in ein fünfmonatiges Berufspraktikum und dieses Mal «in English, please».


Sabrina Wagner aus Brienzwiler

bottom of page