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Schule in Zeiten von Corona aus verschiedenen Blickwinkeln - Teil 3

Mein Verwaltungstag im Homeoffice


Es ist 6 Uhr, Zeit um aufzustehen. Soll ich zuerst noch etwas frühstücken oder direkt anfangen zu arbeiten? Der Arbeitsweg entfällt, der Arbeitsplatz ist bereits vom Vortag eingerichtet. Mein Küchentisch muss daran glauben. Ich entscheide mich für ein Tee und ein Stück frischgebackenes Brot, welches ich in Zeiten von Corona mehrmals pro Woche backe.

Dann geht’s los, PC aufstarten und Outlook checken. Was steht heute an? Exkursionen, Berufsbildner- und Elternabende, Fachkommissionssitzungen, alles abgesagt. Stattdessen die Frage, welche Telefonkonferenzen finden heute statt. Für mich an diesem Tag nur eine, das reicht. Da in Corona Zeiten viel mehr (intern) telefoniert wird als sonst, bin ich froh, dass es heute nur eine «verbindliche» Skype-Konferenz gibt. Nun will ich E-Mails bearbeiten. Die Anfragen sind etwas anders als sonst: Lernende wollen wissen ob sie ihr Schulmaterial im bzi Gebäude noch abholen können, Lehrbetriebe sind verunsichert; darf ich meinen Lernenden am Unterrichtstag für die Arbeit einsetzen? Gut haben wir ein FAQ Blatt zusammengestellt, dort gibt es für die häufigsten Fragen die passende Antwort. Die Probleme und Fragen sind vielfältig, so haben zum Beispiel ein paar Lehrpersonen ein Briefmarkenproblem, Lernende sind PC-technisch nicht gut ausgerüstet. Sie können zum Beispiel Online-Dokumente nicht bearbeiten. Also muss es über den Postweg ermöglicht werden usw. Flexibilität ist gefragt, in allen Bereichen.


Mein Ziel heute, Stundenplandaten. Aber nur mit dem kleinen Bildschirm eines Laptops…eher mühsam. Ich entscheide mich für eine andere Aufgabe. Die Datenpflege der Anmeldedetails der neuen Lernenden in unserem Schulverwaltungssystem Evento. Dann das erste Telefon, intern, zur gleichen Zeit eine Chatnachricht…meistens alles auf einmal. Die Zeit vergeht wie im Fluge und schon ist es Zeit für eine Mittagspause. Diese findet nicht wie «normal» mit den Arbeitskolleginnen statt. Ich mache einen kurzen Spaziergang im Quartier. Der Küchentisch ist ja besetzt und frische Luft tut gut, der Kopf wird gelüftet und der Nacken kann entspannen.

Nach der Mittagspause geht’s weiter. Weitere Anfragen kommen via E-mail rein, zum Beispiel möchte eine andere Berufsfachschule die Schultage der einzelnen Berufe für das neue Schuljahr wissen. Anschliessend gehe ich meinen Pflichten als Berufsbildnerin nach. Auch wir im Sekretariat haben eine Lernende die im zweiten Lehrjahr als Kauffrau EFZ ist. Wir telefonieren zusammen und schauen welche Arbeiten sie im Homeoffice erledigen kann. Dann eine Skypenachricht, eine Lehrperson möchte wissen wie es mir geht. Sehr nett. Auch andere Lehrpersonen meiner Abteilung haben mich angerufen und gefragt wie es läuft. Regelmässiger Kontakt ist wichtig, in Zeiten der Krise sowieso. Die Lehrbetriebe melden sich weiterhin fleissig für die QV-Feier Ende Juni an. QV-Feier mit fast 300 Gästen? Warten wir ab was der Bundesrat entscheidet. Uns sind die Hände gebunden, die Vorbereitungen zur QV Feier sind aufs Eis gelegt. Finden die Qualifikationsverfahren in diesem Jahr überhaupt statt, ja, aber wie? Diese und viele anderen Fragen werden uns sicher in den nächsten Tagen noch weiter beschäftigen. Mein Arbeitstag ist vorbei, mein Fazit vom heutigen Tag: ein paar Punkte meiner To-do-Liste abgearbeitet und viel sozialer, digitaler Kontakt. Homeoffice ist gewöhnungsbedürftig, aber es funktioniert.


Anne-Catherine Cina, Sachbearbeiterin GIB



Bildergalerie von Variationen von Homeoffice-Situationen aus der Abteilung Verwaltung

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