Bereits zum dritten Mal fanden die bzi Schneesporttage vom 22.-26.01.2018 statt. Der Hasliberg hiess das Bildungszentrum Interlaken bzi mit seinen rund 684 Lernenden herzlich willkommen.
Wetterkapriolen
Am Sonntag, 21.01.2018, wurde das Kernteam der Schneesporttage mit viel Wind, nicht etwa vom Hasliföhn, der hätte definitiv besseres Wetter gebracht, sondern von einer nasskalten Brise, auf dem Hasliberg begrüsst. Nach erfolgreich abgeschlossenen Vorbereitungsarbeiten fand sich das Team auf Bidmi im Familienrestaurant wieder. Froh und dankbar über ein wärmendes Getränk, aber startklar für den ersten Schneesporttag inklusive der Hoffnung auf besseres Wetter.
Bewegte Bildung
Einmal nicht in der Turnhalle oder im Fitnessraum den Kreislauf in Schwung bringen und sich bewegen, sondern einen gemeinsamen Tag im Schnee verbringen. Neben der Förderung des Klassengeistes war das Erlernen von Neuem oder die Weiterentwicklung der persönlichen Fähigkeiten Ziel der Schneesporttage. Alle 687 Lernenden im ersten Lehrjahr bewegten sich auf einem Schneesportgerät und verbesserten ihr Können in einem der zahlreichen Workshops. Von Schneeschuhlaufen über Lawinen-LSV Kurse bis hin zu Telemark war fast alles dabei, was auf Schnee und im Winter Spass macht. Gut ausgebildete und geschulte Lehrkräfte wie auch Schneesportlehrer- und Lehrerinnen der Schweizer Skischule Meiringen-Hasliberg sorgten für das nötige Knowhow.
Nasser Wochenauftakt
Wenn man am Montag aus dem Fenster blickte, waren wohl die wenigsten begeistert von der Aussicht, einen ganzen Tag draussen auf rund 1700 Meter über Meer zu verbringen. Die Meldungen Lawinengefahr Stufe «gross» und die Sperrung der Strasse auf der rechten Brienzerseeseite verbesserten die Situation definitiv nicht. Trotz bescheidener Vorahnung entpuppte sich der Wochenauftakt zwar kalt und nass, aber gespickt mit hoch motivierten jungen Lernenden, die es sich nicht nehmen liessen, fleissig Backside Turns oder Carvingschwünge zu üben. Die Meiringen-Haslibergbahnen konnten nur den unteren Teil bis Mägisalp und Käserstatt befahren, zu gefährlich war die prekäre Lawinensituation. So wurde am Dienstag fleissig daran gearbeitet, auch den oberen Bereich bis zum Alpentower zu sichern und wieder zu öffnen. Am Mittwoch war dann fast wieder das gesamte Skigebiet befahrbar und die Lernenden genossen bei herrlichem Winterwetter ihren Tag auf der Piste. Ein wunderschöner 360° Panoramablick vom Alpentower in die herrlich verschneite Winterwelt entschädigte für das schlechte Wetter der letzten Tage.
Sportliche Vielfalt
«Es ist viel schwieriger, das Gleichgewicht auf einem Brett zu halten als auf zwei», so das Fazit von Patricia Pinto, Lernende Fachfrau Gesundheit, nach ihrem Snowboardkurs. «Ich fahre seit acht Jahren Ski und habe vor zwei Jahren schon mal auf dem Snowboard gestanden, ohne grossen Erfolg». Das soll sich mit dem Workshop ändern, hofft die 18-Jährige aus Frutigen. Weniger schnell mag es Franziska Feuz aus Lauterbrunnen. Sie geniesst den Sonnenschein bei der sportlichen Alternative Schneeschuhwandern. Die ebenfalls 18-jährige Lernende Restaurationsfachfrau meint: «Ich liebe die Natur und beim Schneeschuhlaufen habe ich genügend Zeit diese zu bestaunen und genauer hinzuschauen. Auf den Skiern geht das nicht, da sollte man sich besser auf die Piste konzentrieren». Recht hat sie und das schienen wohl auch die meisten Lernenden beherzigt zu haben, denn trotz über 600 sportlich begeisterten jungen Menschen am Berg, wurden Gottseidank nur zwei Unfälle im Spital behandelt. Wir wünschen den Lernenden gute Besserung.
Das Resümee zieht Samuel Hürzeler, der Sportverantwortliche am bzi, wie folgt: «Den Sportunterricht einmal anders geniessen, draussen an der frischen Luft ist für die Lernenden wie auch die Lehrpersonen eine Bereicherung und natürlich eine Abwechslung. Es ist nicht selbstverständlich, dass eine Berufsfachschule diese Möglichkeit anbieten kann und die Gelegenheit ergreift, jungen Menschen den Wintersport näher zu bringen im Rahmen des Schulunterrichts».
Somit heisst es: «Auf Wiedersehen Schneesporttage 2018». Wir hoffen und freuen uns auf eine erneute Ausgabe im nächsten Jahr.