Als wir in Ungarn losfuhren, wussten wir, dass uns so einiges erwarten wird, sobald wir über die Grenze nach Rumänien kommen. Wir kamen recht schnell voran, und so dauerte es nicht lange, bis wir an der Grenze unsere Pässe zücken mussten.
Als wir da so warteten, entdeckten wir wieder einmal einen Anhängerzug mit Schwartenautos aus dem Westen. Auf unserer bisherigen Reise fuhren die uns immer wieder über den Weg, und wir rätselten, wohin gehen die Autos? Woher kommen sie? Geht’s da mit rechten Dingen zu?
Kurz darauf konnten wir uns einige Antworten zusammenreimen. An der Grenze konnten wir beobachten, wie der Anhängerzug zur Kontrolle vorfuhr. Er musste seinen Pass zeigen, und kaum war das geschehen, wanderten zusammengefaltete Scheine durch die heruntergelassene Scheibe in die Hand des Grenzpolizisten. Er wurde bestochen. Warum? Eigentlich dürfen Autos die ein bestimmtes Alter überschritten haben gar nicht mehr nach Rumänien eingeführt werden - von gesetzeswegen. Gemacht wird’s trotzdem, wenn auch illegal.
Der Herr mit seinen teuren Goldringen am Finger hatte auch einen Anhänger Zug mit Autos, er überreichte dem Zöllner aber ein Stapel Papiere, die die Legalität beweisen. Er fuhr wahrscheinlich durch Rumänien durch nach Bulgarien. Später, als wir so durch die Landschaft gondelten und uns umschauten, konnten wir beobachten wie ein solcher (wahrscheinlich ein anderer) Anhänger Zug auf einem grossen Parkplatz die Autos ablud, welcher schon beträchtlich voll war mit anderen Autos. Mein Kumpel meinte, hier werden sie zwischengelagert. Ein paar wenige km weiter, entdeckten wir einen weiteren Platz voll mit Autos aus dem Westen, die jedoch wurden offensichtlich ausgeschlachtet um die Teile zu verkaufen.
Interessant, hier landet also ein grosser Teil der Autos, die die Schwartenhändler in der Schweiz, Deutschland und so weiter „eingekauft haben“.